Angst vor Monstern unterm Bett überwinden mit der Anliegenmethode

Kinderängste überwinden und lösen mit Fallbeispielen

Ursache sind oft frühe Erlebnisse oder übernommene Ängste

 

Kinder sind „voll im Flow“

Mit Kindern zu arbeiten ist sehr spannend und interessant. Sie sind noch nicht so kognitiv und kontrolliert wie Erwachsene, noch nicht von Konventionen oder Benehmen geprägt. Die Prozesse kommen dann ziemlich leicht in einen Flow in dem alles mögliche passieren kann. Es reagiert in der Regel deutlich auf alles was besprochen wird. Mal sitzt das Kind ganz ernst und nachdenklich da, dann hopst es plötzlich zur Schaukel und fragt Mama ganz beiläufig wichtige und zentrale Fragen, dann fängt es an zu malen, etwas zu suchen oder drückt sich ganz fest an Mama ran. Wenn der Prozess beendet ist flitzen Kinder oft in den Flur und rufen „Jetzt bin ich fertig, ich hab das jetzt verstanden. Kommst Du Mama?“

Wesen aus dem Reich der Phantasie – starke Symbolik

Kinder drücken ihre Ängste noch anders aus als Erwachsene. Oft sind es Märchen-, Fabel- oder Zauberwesen die dafür stehen. Viele der Wesen haben gruselige Augen, spitze Zähne, schlingende Arme.  Sie wollen einen klauen, packen, fressen, gucken böse, sind sehr laut und stark etc. Das Bild oben ist ein kleiner Auszug aus Bildern einer Monster-Mal-Aktion an der lokalen Grundschule. Die Kinder malen ganz Individuelle Monster, keins ist wie das andere. Sehr detailliert beschreiben sie was die genau machen, wie sie sich anhören, wo sie lauern und wann. Ganze Geschichten fliessen aus den Kindern raus. Wenn man genauer nachfragt und mit den Eltern über frühe Ereignisse spricht, fangen die Symbole schnell an Sinn zu machen und sich auf einfache Art zu erklären.

Angst vor: Monstern, Geistern, Löchern, Riesen, Hexen, Feen, Trollen, Saugern, Aliens, der Dunkelheit, der Unendlichkeit, Drachen, Vorhängen, Schattengeistern, Klaugeistern..

 

Fallbeispiele

O. (9) hat Panik bei Gewitter. Sobald die ersten Donnergeräusche kommen, geht es los. Er wird von Angst überschwemmt und lässt sich kaum erreichen und beruhigen. Er befürchtet, dass ein Riese kommt, das Dach von Haus abreisst und ihn dann packt und rausholt. Die Anliegenarbeit führt uns zu seiner Geburt. O. ist sehr klein per Notkaiserschnitt auf die Welt gekommen. Im Kreissal gab es grosse Aufregung, lautes Gerumpel und Gerätegeklapper. Dann riss der Bauch auf und er wurde vom Arzt herausgeholt. Die Mama erzählt von der Geburt. Es gab einen Plazentaabriss und alle hatten grosse Angst um O.s Leben. Die Ärzte befürchteten, dass er im Bauch stirbt und so entschieden sie ihn zu holen, obwohl er Anfang des 7. Monats eigentlich noch viel zu klein war um geboren zu werden. Für das Baby ist die Mama die erste Welt, das erste Zuhause. Aus Sicht des kleine O. war es so, dass nach einem gewitterartigen Getöse das Dach seines sicheren Zuhauses (Bauch) aufgerissen und er von einem Riesen herausgegrabscht wurde. Als O. jetzt erkannte, dass der Riese ein Arzt war und ihm das alles wirklich passiert war, konnte die Angst zugeordnet werden. Die Gewitterangst konnte danach zur Ruhe kommen.

F. (7) hat schlimme Angst vor Klau-Geistern. Sie befürchtet, dass sie plötzlich kommen und sie von ihrer Mama wegklauen. Und sie wüsste dann gar nicht wie sie wieder zu ihrer Mama finden könnte. Sie beschreibt die Geister genau. Sie haben weisse Anzüge an und Masken auf. Bei der Mama kommen sofort Erinnerungen an die Geburt. Direkt nachdem F. auf die Welt kommt haben die Ärzte (in weissen Anzügen und Masken) sich sorgen um die Gesundheit der Mama und des Kindes gemacht. Es gibt einen grossen Aufruhr. Die Ärzte bringen F. direkt nach der Geburt in einen Untersuchungsraum und entscheiden die Mutter in ein anderes Krankehaus zu bringen. Es gibt nur noch einen kurzen Abschied, mit viel Angst verbunden, und dann ist die Mama weg. Sie bleiben noch ein paar Tage in unterschiedlichen Krankenhäusern bevor F. endlich wieder zu ihrer Mama kommt. Als F. ihre Babygeschichte hört, weiss sie wer die Klau-Geister sind. Sie schimpft. Sie braucht doch ihre Mama und wollte nicht von ihr getrennt werden. Die Angst ist seidem nicht mehr aufgetreten.

L. (7) hat immer abends Angst vor einer Hexe, die sie in einen heissen Ofen ziehen will. Auch diese Arbeit führt zur Geburt zurück. L. hatte einen Knoten in ihrer Nabelschnur. Immer wenn sie versuchte sich am Ende raus zu drücken zog sich die Nabelschnur zusammen und der Sauerstoff wurde „abgedreht“, so dass ihr ganz heiss wurde. Irgendwann nahm sie alle Kraft und allen Mut zusammen und drückte sich trotzdem heraus. Dort konnt sie zum Glück atmen. Aber die Angst vor dem Hexenofen war noch als Einnerung geblieben. Jetzt war die Angst zugeordnet und trat danach nicht mehr auf.

J. (5) hat Angst vor einem riesigen, bösen Monster, dass sie und ihr ganzes Leben auf einmal auffrisst. So gross wie viele Häuser auf einmal. Zu J. und ihrer frühen Geschichte (Geburt) passt es nicht. Es gibt keine Resonanz. Dann aber fliesst aus der Mutter eine Geschichte die ihr passiert ist. Schon vor J.s Geburt wurde ihr Leben durch ein Ereignis von einem auf den anderen Tag zerstört und sozusagen weggenommen. Sind solche Ereignisse nicht verarbeitet werden sie im Bauch der Mama als diffuse Ängste vom Kind gespürt. Als klar ist, dass die Mama das erlebt hat ist J. entlastet.

O. (7) hat Angst alleine zu sein. Sobald er ohne jemand anderen in einem Raum ist hat er das Gefühl ein Monster und ein Alien kommen um ihn zu packen und ihm weh zu tun und alles durcheinander zu bringen. Es stellt sich heraus, dass er im siebten Schwangerschaftsmonat eine „äussere Wendung“ erlebt hat. Er hatte sich nicht mit dem Kopf nach unten gedreht und so haben sich Ärzte von aussen in Mamas Bauch gestemmt und ihn gedreht. Für das Baby O. kam das unerwartet aus dem Hinterhalt, es fühlte sich das wie pure Gewalt gegen seinen Willen an. Danach war alles durcheinander. Er schimpfte auf die Ärzte, dass das weh getan und ihm Todesangst gemacht hat und dass er das gar nicht wollte. Nach der Anliegenarbeit war die Angst (die ihn viele Jahre geqält hatte) weg.

 

Die Arbeit mit der Anliegenmethode (IoPT)

Die Erfahrung aus vielen Prozessen zeigt: Das Kind hat oft tatsächlich genau das, wovor es Angst hat, schonmal erlebt. Dabei ist die frühkindliche Wahrnehmung zu bedenken. Meist führt die Resonanz zur Geburt oder anderen frühen Ereignissen. Manchmal spielen aber auch von der Mama übernommene Ängste eine Rolle.  Sinn macht es schnell, wenn man sich die Forschung der letzten Jahrzehnte zu den frühen Lebensjahren anschaut. (Siehe zum Beispiel Literatur von Ludwig Janus, William Emerson, Franz Renggli, Franz Ruppert und viele mehr). Wir Menschen sind von Anfang an fühlende Wesen mit einer Psyche und einer erstaunlichen Wahrnehmung. Das beginnt schon mit der Zeugung. Was wir in der frühen Zeit erleben, beibt in unserem Zellgedächtnis gespeichert. Die ganz frühen Erfahrungen im Mutterleib, bei der Geburt und in den ersten zwei Lebensjahren sind deshalb so etwas wie unsere emotionale/psychische Basis – die Grundlage unserer Wahrnehmung der Welt und des Lebens. Das Kind hat im Bauch aber noch ein ganz anderes Erleben. Es nimmt zum Beipiel die Mama intensiv emotional wahr. Sie wirkt wie eine Art Göttin,  ist für das Baby die Welt, das ganze Universum, das erste Zuhause. Das Baby schwimmt in Mamas Gefühlen, kriegt sie genau mit und kann sie von den eigenen Gefühlen noch nicht wirklich unterscheiden. So kann Streit zwischen Eltern einfach wie bedrohliches Brüllen gefühlt werden, was sich dann später als Brüllmonster ausdrückt. Oder Ärzte die einen beim Kaiserschnitt werden eben wahrgenommen wie Riesen die plötzlich eingebrochen sind. Neben anderen Methoden (z.B. Hypnose oder der Regessionsmethode) ist die Anliegenmethode eine sehr gezielte und intuitive Möglichkeit diese Erlebnisse wieder zu rekonstruieren und erlebbar zu machen. Für mich ist dabei so angenehm, dass man die Dinge wach und bewusst erlebt ohne in einen anderen Zustand versetzt zu werden. Dadurch kann man klar erkennen und bewusst mitfühlen wohin die Angst gehört. Gelingt diese Zuordnung, kann die Angst zur Ruhe kommen.

 

 

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